Weihnachten und Flüchtlinge – Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinden laden zu Gottesdiensten in Berlin einaaKrippe

Der Auftakt zu den Weihnachtsfeierlichten sind die Gottesdienste am Heiligen Abend, die mit der Christvesper beginnen. Evangelisch-Lutherische Gemeinden im Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche laden zu Christvespern, oft mit Krippenspielen, ein.

So bietet die Evangelisch-Lutherische St. Mariengemeinde Berlin-Zehlendorf, Riemeisterstraße 10-12, 14169 Berlin, um 15.30 Uhr eine Andacht für Kinder mit Krippenspiel an. Das Krippenspiel wird auch das Thema Flüchtlinge aufnehmen. Eine liturgische Vesper um 17.00 Uhr folgt. Um 22.00 Uhr wird Bischof em. Dr. Jobst Schöne D.D. einen Abendmahlsgottesdienst zur Heiligen Nacht zelebrieren.

Am 1. Weihnachtsfeiertag werden festliche Abendmahlsgottesdienste angeboten. So beginnt der Abendmahlsgottesdienst in St. Marien Berlin-Zehlendorf um 10.00 Uhr. Mitten in der Weihnachtszeit gedenken Evangelisch-Lutherische Gemeinden auch des ersten Märtyrers der Christenheit, Stephanus. Traditionell wird dies am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26.12. getan. In der Evangelisch-Lutherischen Dreieinigkeitskirche, Südendstraße 19/21 in Berlin-Steglitz wird gerade dieser Gottesdienst besonders gefeiert werden. Denn dort sind die Mehrheit der Gemeindemitglieder Flüchtlinge, die gemeinsam mit Pfarrer Dr. Gottfried Martens diesen Tag begehen werden. Dieser Gottesdienst beginnt um 10:30 Uhr und wird als Abendmahlsgottesdienst gefeiert.

Nicht wenige Christen fliehen auch zur Weihnachtszeit vor Verfolgung und Not. Manche haben Aufnahme in Deutschland gefunden. Sie sind mitten unter uns – auch in den Kirchengemeinden. In besonderer Weise wird ihr Schicksal im Mittelpunkt stehen. Denn auch Jesus selbst ist als Säugling mit seiner Familie vor Verfolgung und Tod nach Ägypten geflohen. Am Tag der unschuldigen Kinder, wie dieser Gedenktag heißt, wird am Sonntag, dem 28.12. dieser Flucht gedacht. Jesus selbst ist ein Flüchtling gewesen. Sich dieser Tatsache im Angesicht von wachsender Anfeindung gegen Flüchtlinge in Deutschland bewusst zu machen, ist ein Anliegen der Gottesdienste an diesem Tag. In der St. Mariengemeinde, Berlin-Zehlendorf beginnt er am 28.12.2014 um 10.00 Uhr unter Mitwirkung von Bischof Schöne.

Auch die Evangelisch-Lutherische Gemeinde "Zum Heiligen Kreuz" in der Nassausischen Straße 17-19 in Berlin-Wilmersdorf und die Evangelisch-Lutherische Kirche Berlin-Mitte in der Annenstraße 52/53 bieten Gottesdienste zum Weihnachtsfest an. Gemeindepfarrer Johann Hillmermann feiert am Gedenktag des Erzmärtyrers Stephanus sein 25-jähriges Ordinationsjubiliäum. Der gebürtige Südafrikaner, jetzt Deutscher Staatsbürger, vertritt die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche als Beauftragter am Sitz der Bundesregierung. Die Neuköllner Paulus-Gemeinde und die Augustana-Gemeinde Berlin-Wedding laden am 2. Weihnachtsfeiertag zu Singe-Gottesdiensten in ihre Kirche ein, während die Missionsgemeinde in Marzahn um 18.00 Uhr eine Andacht am Lagerfeuer feiert. Die Potsdamer Christusgemeinde feiert ihre Weihnachtsgottesdienste in ihrer schon weitgehend renovierten und denkmalgeschützten Kirche.

Gottesdienste mit Beichte und Feier des Heiligen Abendmahl zu Sylvester und Neujahr werden gleichfalls zu verschiedenen Uhrzeiten in den evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden angeboten.

Eine Gottesdienstübersicht finden Sie hier. Die ökumenisch verantwortete Datenbank für Weihnachtsgottesdienste ist abrufbar unter der Adresse www.weihnachtsgottesdienste.de.

Der Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche wird von Superintendent Peter Brückmann geleitet. Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche arbeitet im Ökumenischen Rat der Kirchen Berlin-Brandenburg mit. Sie ist neben der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und einigen anderen Kirchen eine Trägerkirche des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

50 Jahre Ökumenismusdekret - Vertreter der SELK nahmen an Gedenkgottesdiensten in Bistümern teilPropst Gert Kelter, Görlitz, SELK

Am 21. November 1964 wurde während des 2. Vatikanischen Konzils das Ökumenismusdekret "Unitatis redintegratio" veröffentlicht. Aus diesem Anlass hatten die römisch-katholischen Bistümer in Deutschland Vertreter der Ökumene zu Gedenkgottesdiensten in die Bischofskirchen eingeladen.

Die als "ökumenische Gottesdienste" bezeichneten Wort- und Gebetsgottesdienste folgten einer von der deutschen römisch-katholischen Bischofskonferenz entworfenen Liturgie.

Das Ökumenismusdekret des 2. Vatikanums beschreibt die ökumenischen Positionen der römisch-katholischen Kirche. Obwohl es die traditionellen Positionen römisch-katholischen Selbstverständnisses festigt, "die wahre Kirche Jesu Christi zu sein, in der die ganze Fülle der Heilsmittel gegeben ist" (Kardinal Dr. Walter Kasper am 11.11.2004 zum 40. Jahrestag), enthält es auch für die damalige Zeit beeindruckend neue Einsichten. Christen anderer Konfessionen wird das "Christsein" aufgrund ihrer Taufe bescheinigt.

Das Ökumenismusdekret lässt freilich auch keinen Zweifel daran, dass die Ämter der aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen aus römischer Perspektive nicht als vollgültig anerkannt werden und die Eucharistie-/Abendmahlsfeiern - etwa auch der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) oder anderer evangelischer Kirchen - "die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit (substantia) des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben". Diese und andere Positionen haben in der Vergangenheit immer wieder für Verstimmungen auf dem ökuemnischen Parkett gesorgt.

Dennoch ist das Ökumenismusdekret ein verheißungsvoller "Anfang" einer neuen ökumenischen Ausrichtung der römisch-katholischen Kirche.

Es hat unter anderem auch - mit jahrzehntelanger Verzögerung - dazu geführt, dass "Rom" mittlerweile auch innerhalb der aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen und Gemeinschaften deutlich differenziert und nicht mehr pauschal vom "Protestantismus" spricht.

Eine Folge davon ist nicht zuletzt auch der bilaterale Dialog zwischen dem Vatikan und dem Internationalen Lutherischen Rat (ILC), zu dem auch die SELK gehört.

Auf Einladung der römischen Bischöfe nahmen am 21. November auch Vertreter der SELK an den Gedenkgottesdiensten teil, so etwa in Görlitz der Ökumenereferent der SELK, Propst Gert Kelter (Foto), in Speyer Pfarrer Scott Morrison und in Hildesheim Pfarrvikar Gottfried Heyn (Hannover).

Gegenüber selk_news sagte Kelter, er habe die Einladung zu diesem Gottesdienst angenommen, weil er darin einen Ausdruck gegenseitiger geschwisterlicher Wahrnehmung, Wertschätzung und Verbundenheit erkannt habe. Kelter: "Ich habe dem Görlitzer Bischof Ipolt gesagt: ,Die Teilnahme an diesem Gottesdienst fiel mir so leicht, wie es römisch-katholischen Bischöfen leicht fallen wird, am (Beicht-) Gottesdienst der SELK zum Gedenken an den 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 teilzunehmen.'"

Der Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg bildet mit den Kirchenbezirken Lausitz und Sachsen-Thürigen den Sprengel Ost der SELK. Leitender Geistlicher mit regionalbischöflichen Aufgaben ist Propst Gert Kelter. In seiner Eigenschaft als Propst gehört er zur Kirchenleitung.

Quelle: SELK-News

Gemeindebesuch mit Gottesdienst und Berichterstattung - SELK-Bischof Voigt besuchte St. Mariengemeinde BerlinBischöfe Voigt und Schöne mit Pfarrer Büttner

Nachdem Bischof Hans-Jörg Voigt D.D., Hannover, der leitende Geistliche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), im Sommer dieses Jahres die Berliner St. Mariengemeinde im Seelsorgebezirk Steglitz besucht hatte, besuchte er am gestrigen Sonntag erneut diese Gemeinde. Dieses Mal galt sein Besuch dem Seelsorgebezirk Zehlendorf. Der Seelsorgebezirk Steglitz befindet sich gegenwärtig im Prozess der Ausgliederung aus der St. Mariengemeinde Berlin-Zehlendorf mit dem Ziel, eine eigenständige Gemeinde innerhalb eines gemeinsamen Pfarrbezirks mit Berlin-Zehlendorf zu bilden. Zur gesamten St. Mariengemeinde gehören rund 1.300 Gemeindeglieder. Hierbei arbeitet Pfarrer Markus Büttner als geschäftsführender Pfarrer im Seelsorgebezirk Zehlendorf, während Pfarrer Dr. Gottfried Martens im Seelsorgebezirk Steglitz seinen Dienst versieht. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten - vornehmlich aus dem Iran und Afghanistan.

Neben der Predigt und der Leitung der Abendmahlsfeier stellte Voigt nach dem gemeinsamen Mittagessen seine Arbeit vor. Er berichtete über die Entwicklung der Arbeiten an der "Alten Lateinschule" in Wittenberg, einem Gemeinschaftsprojekt der Lutherischen Kirche-Missouri Synode (LCMS) und der SELK zur Errichtung eines internationalen Studien- und Begegnungszentrums. Die Arbeiten würden plangemäß verlaufen, für den 3. Mai 2015 sei die Hausweihe vorgesehen.

Ebenso berichtete der Bischof exemplarisch über zwei ökumenische Gesprächsprozesse, an denen die SELK beteiligt ist.

Zum einen nannte er den Dialog mit der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Hier gehe es um die Aufarbeitung der Geschichte, die gerade zu Beginn der Entstehung selbstständiger evangelisch-lutherischer Kirchen 1817/1830 und später schmerzliche Wunden geschlagen haben. 2017 feiern evangelisch-lutherische Kirchen nicht nur das 500-jährige Reformationsjubiläum. Vielmehr werde auch der Einführung der Union zwischen lutherischer Kirche und reformierter Tradition zu einem neuen Kirchentypus - der evangelischen Unionskirche - gedacht. Die Verfolgung der Altlutheraner, ihre Vertreibung aus ihren Kirchen, ihre Flucht aus Preußen vor Repressalien nach Australien, Kanada und in die USA sowie die Mitschuld der damaligen preußischen Landeskirche werden zurzeit gemeinsam aufgearbeitet.

Grundlage ist dabei eine fast vergessene Predigt von Franz-Reinhold Hildebrandt (1906-1991), Präsident der Kirchenkanzlei der damaligen Evangelischen Kirche der Union, anlässlich der 150-Jahr-Feier der Union aus dem Jahr 1967. Dort heißt es: "Mit Beschämung bekennen wir, dass es bei der Durchsetzung der Union nicht an Anwendung von Gewalt gefehlt hat. Jener Weihnachtsabend des Jahres 1834 in dem schlesischen Dorf Hönigern im Kreise Namslau diente nicht der Auferbauung des Leibes Christi. Mit Kolbenstößen von Soldaten, gewaltsamen Öffnen von Kirchentüren und Verhaftungen von Pfarrern, wie es damals geschah lud unsere Kirche eine Schuld auf sich, die noch heute nachwirkt. Und wenn Schuld allein durch Vergebung bedeckt werden kann, so wollen wir diesen Tag nicht vorbeigehen lassen, ohne unsere altlutherischen Brüder um solche Vergebung zu bitten." Bischof Voigt wies darauf hin, dass sich die erwähnten Ereignisse in Hönigern zu Weihnachten in diesem Jahr zum 180. Mal jähren.

Zum anderen haben Gespräche mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen in Rom stattgefunden. Neben Bischof Voigt nahmen auch Prof. Dr. Werner Klän (Oberursel) und weitere Vertreter des Internationalen Lutherischen Rates (ILC), zu der die SELK gehört, teil, unter ihnen Rev. Albert Colver III. von  der Lutheran Church Missouri Synod, einer Schwesterkirche der SELK. Diese Gespräche werden im kommenden Jahr in eine strukturiert-systematische Phase übergehen.

Wir werden sein, wie die Träumenden - SELK gedenkt des Mauerfalls mit einem Dankgottesdienst in BerlinBischof Dr. Schöne

Gemeinden des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) feierten am 9. November 2014 einen Dankgottesdienst anlässlich der Öffnung der Mauer vor 25 Jahren. Der Abendmahlsgottesdienst fand in der Evangelisch-Lutherische Kirche Berlin-Mitte der SELK, die auch Annenkirche genannt wird, statt. Sie lag nur wenige 100 Meter hinter der Mauer auf der Ostseite.

Bischof i.R. Dr. Jobst Schöne D.D., emeritierter Bischof der SELK, hielt die Predigt über Psalm 126. Hinter den Ereignissen um den 9. November 1989 hat der Herr der Geschichte die Geschicke gelenkt. „Wir werden sein, wie die Träumenden", wie es im 126. Psalm heißt, war das Gefühl jener Tage. Die Mauer, die 100 Jahre stehen sollte, trennte brutal Menschen in Ost und West. Bischof Schöne erinnerte in seiner Predigt an andere Mauern:

„Mit geht nicht aus dem Kopf das Foto vom Zumauern einer Straße in Warschau, 1940 war das, 21 Jahre vor dem Mauerbau in Berlin. Sie schnitt den Zugang zum Juden-Getto ab. Und die dahinter lebten, waren der grauenvollsten Vernichtung ausgeliefert. Was Menschen sich ausdenken können, um über andere Menschen Macht auszuüben, auch die Macht des Vernichtens, des Mordens, hat schier keine Grenze. Mauerbauten gehören dazu auf Straßen, in den Köpfen, in den Herzen."

Der Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg vereinigt als einziger Kirchenbezirk der SELK Gemeinden aus Ost und West. Geleitet wird er von Superintendent Peter Brückmann, Berlin-Wedding.

Die Predigt von Bischof i.R. Dr. Jobst Schöne D.D. ist im Wortlaut hier abrufbar.  

Predigtarbeit als Schwerpunkthema -
Sprengelpfarrkonvent Ost der SELK tagte in Jauernick

Vom 3. bis zum 5. November tagte im St. Wenzeslaus-Stift Jauernick-Buschbach (bei Görlitz) der Sprengelpfarrkonvent Ost der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), der alle Pfarrer der Kirchenbezirke Lausitz, Berlin-Brandenburg und Sachsen-Thüringen der SELK umfasst.

Themenschwerpunkte waren die Homiletik (Predigtlehre), Bericht und Austausch über die Situation des Evangelisch-lutherischen Missionsbistums von Finnland und eine "Generaldebatte über Zustand und Weg der SELK".

Pfarrer Dr. Daniel Schmidt (Groß Oesingen) referierte über "Rhetorik in der Predigt". Spitzensätze wie "Eine Rede, die den Hörer nicht überzeugen will, will nichts erreichen" oder "Eine Predigt, die zu lang ist, ist nicht genügend vorbereitet - Wer kein Ziel hat, redet ziellos weiter" sorgten für Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff.

Bischof Hans-Jörg Voigt (Hannover), D.D., gab im zweiten Hauptreferat Einblicke in seine "Predigtwerkstatt" und erläuterte "Praktische Aspekte zur gegenwärtigen Predigtarbeit". Die Konventualen wurden dadurch nicht nur zu einer theologischen Debatte über Notwendigkeit und Durchführung der Unterscheidung zwischen Gesetz und Evangelium angeregt, sondern hörten auch, dass die Predigt nicht nur unterhalten dürfe, sondern sogar unbedingt auch unterhaltsam sein solle.

Als besonders willkommen geheißener Gast nahm der Bischof des Evangelisch-lutherischen Missionsbistums Finnlands, Risto Soramies, am Konvent teil. Er berichtete über Geschichte und Gegenwart der lutherischen Kirche Finnlands und die Hintergründe, die zur Entstehung des Missionsbistums führten. Soramies machte eindrücklich deutlich, dass in der finnischen Volkskirche, zu der nominell noch 97 Prozent der Finnen gehören, deren Gottesdienste aber nur etwa 1 Prozent der Kirchglieder besuchen, mittlerweile "Gleichberechtigung" an die Stelle der Evangeliumsbotschaft von der Rechtfertigung des Sünders durch Jesus Christus allein aus Gnade getreten sei. Selbstsäkularisierung, Feminisierung, Genderisierung und Liberalisierung der finnischen Volkskirche hätten 2013 die Einrichtung des Missionsbistums um des Evangeliums willen zwingend nötig gemacht. Heute umfasst das Bistum, das nominell noch Teil der Volkskirche ist, bereits 32 Gemeinden. Der finnische Bischof appellierte eindringlich an die Konventualen, am bisherigen Weg der SELK als schrift- und bekenntnisgebundener, konfessionell-lutherischer Kirche festzuhalten. Die strukturelle Kirchwerdung des Missionsbistums sei, so Soramies, nur eine Frage der Zeit.

Bei der mit Spannung erwarteten "Generaldebatte zu Zustand und Weg der Kirche" ergab sich Gesprächsbedarf vor allem zu den Themenkreisen "Säkularisierung - wie können wir uns dieser Herausforderung stellen?", "Überalterte Gemeinden - welche Perspektiven gibt es?", "Distanziert-kritische junge Erwachsene - wie kann die Kirche diesen Personenkreis wiedergewinnen?", "Profil und Identität der SELK - wie können wir unseren Kirchgliedern die lutherische Identität wieder lieb und wert machen?".
Bei der abendfüllenden, "tagesordnungsfreien" Debatte kamen die Konventualen in gute, geistliche und weiterführende Gespräche.

Zustimmend gehört wurde das Votum von Bischof i.R. Dr. Jobst Schöne D.D., Berlin, die SELK müsse unbedingt ihr Augenmerk auf eine bessere, professionellere Öffentlichkeitsarbeit legen, da sich immer wieder zeige, dass viele diese Kirche nicht kennen. Der Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg ist kirchenweit der einzige, der mit Pfarrer Markus Büttner einen Beauftragten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hat. Selbst auf gesamtkirchliche Ebene fehlt ein Beauftragter.

Auch die Frage, welche Relevanz die Unterschiede der Übersetzung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses in der Fassung von 1971 "empfangen durch den Heiligen Geist" im Unterschied zur alten Fassung "empfangen ist vom Heiligen Geist" haben, war Gesprächsgegenstand. Diese sehr spezielle und gute Vorbereitung voraussetzende Debatte wurde nach einer Initial-Gesprächsrunde auf die folgenden Kirchenbezirkspfarrkonvente vertagt.

Der Sprengelpfarrkonvent, der insbesondere der Stärkung der geistlichen Gemeinschaft der Pfarrer eines Sprengels dienen soll, unternahm eine Exkursion nach Herrnhut, dem historischen Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeine und ließ sich fachkundig über Geschichte und Gegenwart dieser allerdings faktisch in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aufgegangenen Freikirche unterrichten.

Andachten und der Konventsgottesdienste strukturierten den Tagesablauf.

Die Konventualen waren sich einig, dass das römisch-katholische St. Wenzeslaus-Stift, bereits zum dritten Mal Tagungsort des Sprengelpfarrkonvents Ost, ein idealer Tagungsort sei, an dem man sich wohlfühlen könne. Nicht zuletzt, weil die SELK hier eine besondere ökumenische Gastfreundschaft genießt, die sich auch in kaum zu unterbietenden Preisen zeigt. So wurde beschlossen, dass auch der nächste der alle zwei Jahre stattfindenden Sprengelpfarrkonvente vom 1. bis zum 3. November 2016 wiederum im St. Wenzeslaus-Stift Jauernick stattfinden soll.

Der Sprengel Ost der SELK umfasst drei Kirchenbezirke, 28 hauptamtliche Ordinierte, zwei ehrenamtliche Pastoren, drei weitere Pfarrer a.D., zwei Missionare, den Missionsdirektor, 12 Emeriti, 27 Pfarrbezirke, 77 Gottesdiensteinheiten und 6.331 Kirchglieder. Leitender Geistlicher im regionalbischöflichen Amt ist seit 2007 Propst Gert Kelter (53), Pfarrer der Heilig-Geist-Gemeinde Görlitz.

Quelle: SELK-News

SELK


 

 

Superintendentur


 

Superintendent Roger Zieger
Friedrichstraße 6
13585 Berlin
Telefon: 030-33507627
Mobil: 0170-2130376
Mail: superintendent-bb@selk.de