Neue Wege
SELK: Bezirkssynode Berlin-Brandenburg tagte
Berlin, 6. April 2014 – selk – Die Bezirkssynode Berlin-Brandenburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die an diesem Wochenende in den Räumlichkeiten der SELK-Gemeinde „Zum Heiligen Kreuz" in Berlin-Wilmersdorf tagte, setzt neue Akzente. Der für diese Synode gewählte Präses, Dr. Frank Keidel (Velten), begrüßte besonders herzlich die persisch-stämmigen Synodalen. Sie vertraten neben den beiden deutschen Delegierten als Laien die St. Mariengemeinde Berlin-Zehlendorf/Steglitz. Zurzeit erlebt diese Gemeinde ein starkes Wachstum aus diesem Kulturkreis. Es war das erste Mal, dass persische Christen stimmberechtigt als Gemeindevertreter auf einer Synode der SELK aktiv beteiligt waren.
Im Synodalgottesdienst wurde Pfarrer Markus Büttner (Berlin-Zehlendorf) von Superintendent Peter Brückmann (Berlin-Wedding) als Beauftragter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenbezirk gottesdienstlich eingeführt. Büttner, der ein Fernstudium an der Deutschen Presseakademie Berlin erfolgreich absolviert hat, wird künftig die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Nebenamt begleiten. Mit dieser Beauftragung betritt ein Kirchenbezirk der SELK Neuland, ausgehend von der Erkenntnis, dass der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auch für Kirchen hohe Bedeutung hat. Der Jugendkoordinator des Kirchenbezirks, Norbert Schulz (Berlin), regte in seinem Bericht über die Arbeit mit Jugendlichen im Bezirk an, hauptamtlich auf Sprengelebene eine Stelle zu schaffen. Schwerpunkt solle die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien sein. Die Synode steht dieser Idee offen gegenüber. Sie beschloss daher, die Superintendenten des Sprengels Ost gemeinsam mit ihrem Propst und dem Jugendkoordinator zu bitten, diesen Vorschlag weiter zu diskutieren.
Superintendent Brückmann, seit Oktober vergangenen Jahres leitender Geistlicher des Kirchenbezirks, befindet sich weiterhin in der Einarbeitungsphase, wie er in seinem ersten Bericht bemerkte. In diesem Bericht markierte er Problembereiche, die er in einigen Pfarrbezirken wahrgenommen hatte. Perspektivisch seien das Finanzaufkommen im Kirchenbezirk sowie die künftig immer schwieriger werdende Besetzung von Pfarrstellen zu thematisieren.
Ruth Keidel (Velten), gab als Missionsbeauftragte des Bezirks ihren Bericht vor der Synode, ebenso Synodalpräses Keidel als Diakoniebeauftragter und Ute Brückmann (Berlin-Wedding) als Bezirksbeauftragte für den Diakonisch-Missionarischen Frauendienst der SELK.
Pfarrer Johannes Kopelke (Schwerin) hielt das Synodalreferat zum Thema „Lebendiger Gottesdienst". Hierbei ließen sich nicht traditionell-liturgische Gottesdienste einerseits und modern gestaltete Gottesdienste andererseits gegeneinander ausspielen. Vielmehr hätten lebendige Gottesdienste christuszentriert zu sein. Eine besondere Bedeutung komme der Verkündigung des Wortes Gottes, aber auch der Feier des Heiligen Abendmahls zu, das in seiner Gemeinde erst seit einiger Zeit sonntäglich gefeiert werde. Lebendige Gottesdienste seien geistgewirkt und gabenorientiert und kämen von Herzen. Dies gelte sowohl für traditionell-liturgische Gottesdienste, die Kopelke als „Standbein" bezeichnete, als auch für moderne Formen von Gottesdiensten, die er als „Spielbein" charakterisierte. Lobpreisgottesdienste, Freiluftgottesdienste, Gospelgottesdienste und andere Formen hätten neben dem traditionell liturgischen Gottesdienst ihre Berechtigung. Wesentlich sei, Gästen gegenüber eine Willkommenskultur zu pflegen, die sich in gelebter Gastfreundschaft zeigt. Die Ausprägung lebendiger Gottesdienste äußere sich in Diakonie und Mission.
Zum Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg gehören Kirchengemeinden aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.