Superintendent des Kirchenbezirkes Berlin-Brandenburg  der  Selbständigen  Ev.-Luth. KircheSup. Roger Zieger  *  Mobil:   0170 / 213 03 76  *  E-Mail: Superintendent-BB@selk.de
Frühstück nicht nur für Frauen im Wedding Berlin, 29.11.2023 - selk - "Frühstück (nicht nur) für Frauen": Dieses Forum ist das Format, zu dem sich Kirchglieder und Gäste der Gemeinden aus Berlin und Brandenburg der Selbständigen Evangelisch- Lutherischen Kirche (SELK) in den Räumen der Augustana-Gemeinde Berlin-Wedding regelmäßig treffen. Zu Samstag, 25. November, war zu einem ebenso interessanten wie anspruchsvollen Thema eingeladen worden: "Der Glaube an den Einen Gott. Unterschiede im Verständnis des ,Monotheismus' zwischen Christentum und Islam". Als Referent war SELK-Prof. i.R. Dr. Werner Klän (Lübeck) gewonnen worden. Nachdem sich die Hörerinnen und Hörer am bereitstehenden Frühstück gestärkt hatten, setzte der Referent bei den Synodal-Entscheidungen der Frühen Kirche ein: Auf dem Konzil von Nizäa, 325 nach Christus, wurde die Gottheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes bekannt und auf einem nachfolgenden Konzil, 381 nach Christus in Chalzedon, präzisiert. Die Reformation des 16. Jahrhunderts bekannte sich zu den Aussagen der Theologen der Frühen Kirche und betonte dabei, dass die Zentralfrage "Wie komme ich zum Frieden mit Gott?" durch das Kreuzesopfer Jesu als dem Christus und Gottessohn zu beantworten sei. Zu bekennen, Jesus sei nur Mensch gewesen, würde das Heilswerk als unwirksam erklären. Zu bekennen, Christus sei nur Gott, würde das Heil nicht vom Himmel zu den Menschen auf die Erde bringen. Dieses Bekenntnis zu dem einen Gott in drei Personen als Vater, Sohn und Geist ist konstitutiv für das Christentum und macht seit der Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel einen zentralen Unterscheidungspunkt beider Religionen aus. Klän referierte Kernaussagen aus dem Koran, die eindeutig die Gottessohnschaft Christi ablehnen und verdammen. Für den Islam sind entsprechende Aussagen der Bibel entweder Fälschungen oder bewusste Gotteslästerung. Weiter zeigte der Referent anhand Jesu Gottesanrede als "Vater" einen weiteren zentralen Unterschied: Diese vertrauensvolle Anrede, die das göttliche Heilswerk und Gottes Liebe zu den Menschen signalisiert, ist für den Moslem nicht nachvollziehbar. Allah bleibt der ewige Richter, dessen Urteil nicht voraussehbar ist und darum den gläubigen Moslem zu steten guten Werken nötigt. Zuletzt machte der Referent deutlich, dass interreligiöse Gespräche in diesen Fragen an ihre Grenzen stoßen. Da solche Gespräche seitens des Islam immer auch staatliche Machtfragen implizieren, können sie nicht in Freiheit der Meinungen geführt werden. Der sich anschließende rege Austausch zeigte die Betroffenheit der Teilnehmenden und gleichzeitig die Aktualität des Themas im Alltag wie auch im interreligiösen Gespräch.

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Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg